Bei manchen Männern treten ab dem mittleren Alter erektile Dysfunktionen auf. Diese werden meist als sehr unangenehm empfunden, da sie den Geschlechtsverkehr deutlich erschweren oder gar unmöglich machen. Viele Betroffene schweigen aus Scham und sprechen nicht einmal mit einem Arzt über ihre Probleme. Dabei sind Potenzstörungen, die meist auf einen Mangel an Testosteron zurückzuführen sind, in den meisten Fällen zu beheben, so etwa mit einer zusätzlichen Hormonzufuhr.
Wie kommt es zu einem Mangel an Testosteron?
Das männliche Hormon Testosteron ist maßgeblich für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Es sorgt nicht nur für das Muskelwachstum, die Körperbehaarung und die tiefe Stimme, sondern auch dafür, dass der Mann eine Erektion bekommen kann. Sinkt der Testosteronspiegel etwa durch eine Erkrankung oder eine Hormonstörung, kann es daher dazu kommen, dass Potenzprobleme auftreten. Besonders Männer im mittleren Alter und fortgeschrittenen Alter sind davon betroffen – Experten sprechen aus diesem Grund manchmal auch von den „Wechseljahren des Mannes“. Nicht selten sind die Lebensumstände der Betroffenen für einen Mangel an Testosteron mitentscheidend. Starkes Übergewicht besonders am Bauch kann etwa dazu beitragen, dass stattdessen der Östrogenspiegel steigt. Auch Erkrankungen oder Verletzungen der Hoden, wo ein großer Teil des männlichen Hormons produziert wird, können Veränderungen des Hormonspiegels mit sich bringen.
Testosteronmangel medikamentös behandeln: So geht’s
In vielen Fällen können erektile Dysfunktionen, die auf einen zu geringen Testosteronspiegel zurückzuführen sind, medikamentös behandelt werden. In diesem Zusammenhang stehen unterschiedliche Darreichungsformen zur Auswahl, so zum Beispiel Tabletten, Nasensprays, Spitzen oder Testogele wie Androgel, das bei einem Mangel an Testosteron auf die Haut aufgetragen wird. Die erwähnten Gels werden auf Hautstellen aufgetragen, die meistens von Kleidung bedeckt sind, so zum Beispiel die Oberschenkel oder der Lendenbereich. Ohne Verrieben zu werden, müssen die Präparate einziehen. Die Betroffenen sollten sich anschließend gründlich die Hände waschen, um das Testosteron nicht versehentlich auf andere Menschen zu übertragen. Auch über die Bettwäsche oder die Kleidung kann eine Übertragung stattfinden, die schwere Folgen für Lebenspartner oder Kinder haben kann. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 5 mg; eine Dosis von 10 mg pro Tag sollte keinesfalls überschritten werden.
Anwendungshinweise und Nebenwirkungen von Testogels
Wie bei vielen Medikamenten kann es auch bei der Anwendung von testosteronhaltigen Gels zu Nebenwirkungen kommen. Zu den möglichen unerwünschten Nebenerscheinungen gehören beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel und Stimmungsschwankungen sowie Verdauungsprobleme, Haarausfall und Schlafstörungen. Darüber hinaus kann es zu Depressionen und Hautausschlägen kommen. Werden andere Medikamente eingenommen, sollten die Betroffenen auf mögliche Wechselwirkungen achten. Es ist in diesem Zusammenhang sinnvoll, vorab mit dem behandelnden Arzt zu sprechen und so zu ermitteln, ob eine Anwendung von sogenannten Testogels sinnvoll ist. Frauen und Kinder sollten unbedingt Hautkontakt mit testosteronhaltigen Präparaten vermeiden, da es sonst zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Störungen des Hormonspiegels und damit verbundenen Symptomen wie vermehrtem Haarwuchs, Akne oder einer tieferen Stimme kommen kann. Männer, die an starkem Übergewicht oder etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, müssen bei zusätzlichen Testosterongaben sehr vorsichtig sein. Hier dürfen keinesfalls Anwendungen auf eigenen Faust erfolgen. Verordnet der behandelnde Arzt nach gründlichem Abwägen eine Behandlung mit einem Testosterongel, ist ein regelmäßiges Überwachen der Blutwerte sowie der Herzfunktion erforderlich.
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